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1. Newsletter 2021

In eigener Sache

Liebe Leserinnen und Leser,

hier erhalten Sie die erste Ausgabe unseres Newsletters in 2021. Im zurückliegenden Jahr hat die Bedeutung von Prävention jede*n von uns auf denkwürdige Weise erreicht: es geht nicht ohne sie. Ohne Vorbeugung durch AHA-Regeln und vieles mehr sind wir in einer bisher nicht gekannten Weise gesundheitlich gefährdet. Wir hoffen und wünschen, im Laufe diesen Jahres die ein oder andere Präventionsmaßnahme ablegen zu können – und die Präventionsmaßnahmen in unseren Kernthemen wieder verstärkt anbieten zu können. Zwar konnten wir für einige Angebote Alternativen entwickeln, andere sind online gegangen und vieles hat stattfinden können. Dennoch freuen wir uns auf zunehmend mehr persönliche Begegnungen in 2021. Auf eine neue persönliche Begegnung in unserer Geschäftsstelle können Sie sich freuen: am 01. Januar 2021 hat Sabine Großmann bei uns die Arbeit aufgenommen. Wir wünschen Ihnen gute und bleibende Gesundheit!


Wem glaube ich? Meinungsbildung zwischen Fakt und Fake-

Auftakt zur Online-Veranstaltungsreihe

Unsere diesjährige Veranstaltung zum Safer Internet Day war der Auftakt zu unserer Reihe »Alles ok im www?« Sie finden 2021 an jedem letzten Dienstag im Monat ein Online-Angebot zu Themen der Mediennutzung. Die aktuellen Infos zu Thema, Referent*in und Uhrzeit finden Sie auf unserer Webseite. Der vom Arbeitskreis Schule im PRO angebotene Online-Vortrag am Safer Internet Day 2021 drehte sich um Fake News. Die Referentin Kerstin Schröter gab Beispiele für Fake News und Hinweise, woran man sie erkennen kann. Sie zeigte, wie man Nachrichten auf ihren Wahrheitsgehalt prüfen und wie man das Thema mit Kindern und Jugendlichen besprechen kann. Ihre Präsentation können Sie auf unserer Webseite einsehen.


Was ist Fakt?

… und wie find’ ich es raus?

„Ich werd‘ noch verrückt! Das schaff‘ ich nie!“ hört Frank durch die angelehnte Tür zum Zimmer seines Sohnes. Er klopft an: „Paul? Muss ich einen Arzt rufen?“, fragt er spöttisch. „Spaßvogel! Komm‘ rein!“ Paul sitzt vor seinem Laptop am Schreibtisch, um ihn herum und auf dem Fußboden türmen sich Bücher und Papierstapel. „Au weia, das sieht mir nach manischer Akribie aus“, grinst Frank und entlockt Paul damit immerhin ein schmales Lächeln. „Ach, ich soll doch dieses Referat über Fake News halten. Am Anfang fand ich das ja auch richtig spannend, aber jetzt hab ich nur noch lose Enden und finde keinen Einstieg.“ „Das Thema hast du dir selbst ausgesucht? Was hat dich denn daran interessiert?“ „Naja, im Moment reden ja alle davon, außerdem gebe es keine Meinungsfreiheit mehr, die Regierung bestimmt angeblich, was in den Nachrichten gesagt wird und so weiter. Ich wollte mehr darüber wissen, und durch deine Arbeit weiß ich ja auch, dass fast nie eine Meldung unverändert in die Nachrichten kommt.“ „Okay, und jetzt …?“ „Ich finde immer mehr, das mir wichtig ist und das ich anbringen möchte, aber wenn ich das alles verwende, dann schreibe ich ein Buch und kein Referat.“ „Ja, das kann ich mir vorstellen“, sagt Frank seufzend. „Wenn ich einen Text schreibe, habe ich auch oft das Problem, dass ich ein verständliches Gesamtbild abliefern möchte und dabei vieles erklären und anderes weglassen muss, immer mit der Gefahr, dass es falsch wird.“ „Das mit dem Gesamtbild ist ein guter Punkt“, entgegnet Paul. „Viele denken ja, Fake News sind vor allem ein Problem im Internet oder in den Sozialen Medien, aber die gab es schon immer und von allen Seiten. Auch wenn es durch das Internet zugenommen hat.“ „Hast du eine Idee, was genau durch das Internet anders geworden ist?“, will Frank wissen. „Zwei Sachen, glaub ich: Erstens kann jede und jeder Fake News posten oder weiterleiten. Manche Bilder oder Sprüche kriegt man ja auf Facebook oder WhatsApp oder sonstwo gleich von mehreren Seiten zugeschickt. Und je öfter du was siehst, das dir beim ersten Mal unglaubwürdig erscheint, desto eher denkst du: Irgendwas muss da doch dran sein“, überlegt Paul. „Da könnte was dran sein“, schmunzelt Frank. „Zweitens suchst du dir in den Sozialen Netzwerken deine Freundschaften und Gruppen selbst aus. Und fast alles, was du da siehst, kommt von deinen Freundinnen und Freunden. Denen vertraust du natürlich. Und wenn dann auch noch alle Kommentare das befeuern, dann …“ „Klingt logisch“, denkt Frank laut. „Okay, was soll denn deine Schlussfolgerung sein, was möchtest du vermitteln?“ „Hmm … Ich will klar machen, dass es Falschmeldungen bei jeder Art der Nachrichtenübermittlung gibt und immer gegeben hat, ganz egal, ob erzählt, geschrieben oder gepostet, und dass ich Nachrichten auf ihren Wahrheitsgehalt prüfen kann. Und muss!“ „Und wie stellst du das an?“ „Mal seh‘n … erstmal schätze ich den Wahrheitsgehalt jeder Information anhand meiner Vorkenntnisse ein … wobei ich auch nicht sicher weiß, ob die richtig und vollständig sind … Und bei Bildern und Videos kann ich überlegen, ob das, was damit behauptet wird, tatsächlich auch erkennbar ist.“, sagt Paul. „Gut! Weiter!“ „Viele Meldungen kann ich allein mit logischem Denken prüfen, und wenn es um Zahlen geht, kann ich einfach mal nachrechnen oder schätzen, so gut es geht … Wenn das nicht reicht, kann ich versuchen rauszufinden, wer die Nachricht in die Welt gesetzt hat und wer dahinter steht. Oder ich suche das, was du unabhängige Quellen nennst …“ „Ja, wir Journalisten suchen bei einer fragwürdigen Nachricht mindestens eine weitere Quelle, die von der ersten unabhängig ist … Das ist doch schon richtig gut.“ „Jetzt brauche ich nur noch einen Einstieg … warte mal …“, murmelt Paul und sucht in seinen Notizen. „Hier!“, sagt er plötzlich. „Damit könnte ich anfangen. Mal sehen, ob du das weißt. Ich habe hier drei Meldungen. Eine ist frei erfunden, eine wahr und eine satirisch aufbereitet. Die erste handelt von einer Akademie, die 2016 die Schließung von 1300 Kliniken empfahl und jetzt die Regierung bei der Bewältigung der Coronakrise berät; die zweite schildert den Unfall eines Lkw, der 100.000 PlayStation-5-Konsolen geladen hatte; die dritte berichtet von einer Parfümerie, die sich zur Drogerie umetikettieren wollte. Na? Welche davon ist echt?“


One Billion Rising

Eine Milliarde erhebt sich – gegen Gewalt an Frauen und Mädchen

Traditionell wird weltweit am 14. Februar – dem Valentinstag – mit einer öffentlichen Tanzperformance auf eine der größten Menschenrechtsverletzungen aufmerksam gemacht: geschlechtsspezifische Gewalt gegen Frauen* und Mädchen*. Weltweit ist jede dritte Frau im Laufe ihres Lebens von physischer, psychischer und/oder sexualisierter Gewalt betroffen, das summiert sich auf eine Milliarde von geschlechtsspezifischer Gewalt betroffene Frauen und Mädchen. Coronabedingt findet dieses Jahr in Oldenburg keine öffentliche Veranstaltung statt. Gleichwohl soll ONE BILLION RISING nicht unbeachtet sein, deshalb können Sie einen Videozusammenschnitt mit OBR-Tanz-Aktionen auf unserer Webseite finden.


Buchtipp: Factfulness

Manchmal lässt sich allein mit solidem Grundwissen in Sachen Statistik und ein wenig Rechnen abschätzen, ob eine Information glaubwürdig ist. Und über solides Grundwissen verfügen wir doch alle, oder? Hans Rosling, Professor für Internationale Gesundheit am Karolinska Institutet in Stockholm, hat gemeinsam mit Sohn und Schwiegertochter die Gapminder-Stiftung gegründet. Zusammen hielten sie Vorträge in aller Welt, in der sie ihrem Publikum immer wieder vorführten, dass wir mit unserer Einschätzung über den Zustand der Welt regelmäßig falsch liegen – und warum das so ist. In dem Buch „Factfulness – Wie wir lernen, die Welt so zu sehen, wie sie wirklich ist“ zeigen sie auf unterhaltsame Weise, was wir tun können, um unsere Fehlsicht zu korrigieren. Hans Rosling ist im Februar 2017 gestorben, er hat das fertige Buch, das 2018 erschien, nicht mehr sehen können. Aber sein Sohn Ola und seine Schwiegertochter Anna gehen seinen Weg weiter. Hans Rosling, Anna Rosling Rönnlund, Ola Rosling: Factfulness Wie wir lernen, die Welt so zu sehen, wie sie wirklich ist Übersetzt von Hans Freundl, Hans-Peter Remmler und Albrecht Schreiber Ullstein Taschenbuch Verlag, ISBN-13: 9783548060415 Auch als eBook: ISBN-13: 9783843717458 Auch als Hörbuch: ISBN-13: 9783839817032